Samstag, 2. November 2013

Tageslicht im Winter

Tageslicht steigert das Wohlbefinden

Viele Menschen leiden jetzt in der dunklen Jahreszeit wieder unter dem Winterblues oder gar an einer Winterdepression. Die Bedeutung von Licht, sei es Kunst- oder Tageslicht, auf das menschliche Wohlbefinden kann man gar nicht überschätzen. Helligkeit und Farbe des Lichts und seine Veränderung über den Tages- und Jahreszeitenverlauf bestimmen wichtige gesundheitliche Faktoren.

Der circadiane Rythmus

Licht steuert unseren circadianen Rhythmus, genauer gesagt die Produktion von Melatonin. Melatonin ist ein im Pflanzen- und Tierreich vorkommendes Hormon, dem bei uns Menschen wichtige Koordinationsfunktionen von Zellen und Geweben innewohnt und das zentrale kortikale Funktionen reguliert. Seine Bildung erfolgt rhythmisch, Licht hemmt die Produktion, Dunkelheit steigert sie. Das Maximum liegt in den frühen Morgenstunden zwischen 1 und 3 Uhr. Die Hauptfunktion des Melatonins ist die Steuerung des Bio- bzw. Tag- und Nachtrhythmus und somit der für die Gesundheit und Regeneration wichtigen Tiefschlafphasen. Außerdem ist Melatonin ein wichtiges Antioxidans. 

Das natürliche Tageslicht und seine natürlichen Hell-Dunkel-Phasen sind daher evolutionsbedingt für uns nicht nur die angenehmste Art der Beleuchtung sondern gleichsam lebenswichtig. Tageslicht kann durch Kunstlicht nur zum Teil ersetzt werden. Ein Mangel an Tageslicht kann neben den oben erwähnten gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu weiteren Problemen führen, wie beispielsweise Winterdepression oder Vitamin-D-Mangel. Es ist daher wichtig, dass wir in unseren Gebäuden für eine möglichst natürliche Ausleuchtung sorgen. 


Tageslicht bestimmt die Leistungsfähigkeit

Auch die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit werden durch das Lichtangebot beeinflusst. Helles, im natürlich weißen Spektrum mit höherem Blauanteil versehenes „kühleres“ Licht regt an, und steigert die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. „Wärmeres“, also mit höherem Rotanteil versehenes, gemäßigt helles Licht wirkt beruhigend. Durch blaues, kaltweißes Licht wird die Produktion von Melatonin unterdrückt. Allerdings sollte man dem natürlichen circadianen Rhythmus nicht entgegen arbeiten. Nächtliches Arbeiten auch oder gerade mit anregendem kaltweißem Licht kann auf Dauer gesundheitsschädlich sein. Untersuchungen zu Schichtarbeit haben dies belegt.


Außenbezug

Für das Wohlbefinden ist jedoch nicht nur die Raumausleuchtung entscheidend, sondern auch der Außenbezug, der Blick aus dem Fenster. Das Erleben der Umwelt, der Tages- und Jahreszeit, die Dynamik des Lichterlebens und des Wettergeschehens sind für unsere Psyche und Physis wichtige Informationen. So schreiben Arbeitsplatzbestimmungen auch deshalb ausreichend großes Fenster vor.